Ich habe heute ein unfassbares Geschenk bekommen. Einen A4-Originalbrief von Jean Tinguely an meinen Kollegen Roger Benoit. Datiert: 24. Oktober 1985. Ich werde den Brief hüten wie einen Gold-Schatz. Formel-1-Fan Tinguely schrieb ihn, nachdem er mit Benoit einen GP besucht hatte. Die beiden waren gute Freunde. Da mich Tinguely als Künstler so sehr fasziniert, könnt ihr euch vorstellen, was mir dieses Präsent bedeutet. Danke von Herzen, Roger.
Heute wäre Jean Tinguely 100 Jahre alt geworden. Er fasziniert mich heute noch, wie er mich fasziniert hat, als ich zum ersten Mal ein Kunstwerk von ihm sah. «Heureka» heisst es, gebastelt aus rostroten Zahnräder, Stange, Hebeln und Gummiriemen. Bei ihm musste stets alles in Bewegung sein und durfte höllischen Krach machen. Bewegung, die sich scheinbar sinnlos wiederholt, oder in die Leere führt, ohne etwas zu produzieren. Die Maschine als Werkzeug, das Geratter und Geknatter in Poesie verwandelt. 2021 habe ich ein Bild gemalt, und es Tinguely getauft. Eine Dokumentation über den Ferrari-Fan aus Fribourg und seine zweite Ehefrau, Niki de Saint Phalle, hatte mich damals dazu inspiriert.
Perfider gehts nicht: Dem südafrikanischen Präsidenten vor laufender Kamera im Oval Office mithilfe eines fragwürdigen Videos eklatanter Rassismus, gar Genozid der schwarzen an der weissen Bevölkerung in Südafrika vorzuwerfen. Das ist eine absurde Verkehrung der amerikanischen Geschichte und Realität, die Trumps Wähler bestimmt gefallen wird, aber an Unverschämtheit nicht zu überbieten ist. Möchte wissen, was los wäre, würde dieser schreckliche Mensch selber mal so vorgeführt werden bei einem Staatsbesuch vor laufender Kamera.
Also wenn diese Welt und die ethischen Leitplanken, mit denen man das Gute vom Bösen unterscheiden kann, die das Zusammenleben unter moralischen Ansprüchen erst möglich machen, nicht völlig aus den Fugen, quasi unrettbar verloren ist, dann wird Dumb-Trump und seine Vebrecherbande in absehbarer Zeit von einem anständigen Gericht verurteilt – und wenn es das jüngste ist. Er wird allerdings nicht im weltlichen Knast enden, weil er aus gesundheitlichen Gründen zu keiner Haft mehr fähig sein wird, er wird noch im gedanklichen Nirvana darüber lachen, wie er die Hälfte der Menschheit verarscht hat, aber niemals merken, wie ihn die Saudis gerade über den Tisch ziehen, die ihm ein Luxus-Jet im Wert von 400 Millionen schenken. Einfach so – versteht sich.
Bruce Springsteen und seine E Street Band um Steven Van Zandt haben sich stets und von Anfang an unmissverständlich gegen die Politik von Dumb-Trump positioniert. Nun sagt Van Zandt, dass sie in den letzten Jahren darum die Hälfte ihres Publikums verloren hätten. Ich hole gleich alle Springsteen-Scheiben hervor, ich habe sie alle, und höre sie mir wieder und wieder an. Lang' lebe der Boss!
Zwei fremde Augen, ein kurzer, tiefer Blick. Ein sanftes Lächeln, ein angedeutetes Nicken. Was war das? Vielleicht dein Lebensglück. Vorbei, verweht, verflüchtigt...